Depression
Depression
Depression: was ist das eigentlich? Depression ist eine Erkrankung, die den ganzen Menschen betrifft. Betroffen sind das Denken, die Gefühle, das Verhalten, der Körper und der Umgang mit anderen. Die Diagnose „Depression“ wird anhand von typischen Beschwerden gestellt, den so genannten Symptomen.
Dabei ist zu unterscheiden von einer vorübergehenden Stimmungsschwankung, die normal ist und die jeden Menschen treffen kann, und einem Zustand, der wochenlang andauert.
Dabei auftretende Gefühle sind: Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Interessensverlust, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, innere Leere.
Die Gedanken sind negativ, kreisen um dasselbe Thema und haben meist pessimistische Zukunftsperspektiven zur Folge.
An körperlichen Beschwerden treten Schlafstörungen, verminderter oder gesteigerter Appetit und Schmerzen auf.
Ursachen
In der ersten Phase, wenn die Beschwerden noch sehr ausgeprägt sind, ist es nicht zielführend über mögliche Ursachen der Depression nachzudenken. Es gibt vielfältige Gründe und Ursachen, die nicht leicht zu erkennen sind. Deshalb sollte man dieses Forschen nach den Auslösern möglichst einstellen und sich auf die Bewältigung des Alltags konzentrieren.
Depressionen werden häufig ausgelöst durch einschneidende Lebensereignisse oder besondere Belastungen (tiefe Beziehungskrise und lang andauernde Belastungen, Wohnortwechsel, Beförderung, Todesfall, Geburt eines Kindes). Betroffen sind Menschen mit einer besonderen Verletzlichkeit, die angeboren oder erworben sein kann.
Depression ist kein Zeichen von fehlender Intelligenz oder Willensschwäche, sondern eine Krankheit, die jeden Menschen treffen kann.
Stoffwechselstörung im Gehirn
Es ist seit vielen Jahren bekannt, dass in der Depression vorübergehende Veränderungen im Gehirnstoffwechsel auftreten. Dabei geraten diejenigen „Botenstoffe“ aus dem Gleichgewicht, die für unsere Gedanken, Gefühle, die Körperfunktionen und unser Handeln ausschlaggebend sind. Ihre quälenden Beschwerden sind also nicht rein „seelisch“ oder wie viel glauben, „Ausdruck von Willensschwäche“. Sie sind durch die Krankheit Depression bedingt. Nach heutigem Wissensstand entsteht die Krankheit Depression durch einen Mangel an bestimmten „Botenstoffen“ im Gehirn.
Behandlung
Man teilt die Krankheit nach dem Grad ihrer Ausprägung in leichte, mittlere und schwere Depression ein und führt dementsprechend auch die Behandlung durch. Bei leichten Depressionen hilft eine Psychotherapie. Bei mittleren Depressionen, die häufig mit Schlafstörungen, Angst und Antriebslosigkeit einhergehen, sind zusätzlich zur Psychotherapie vom Arzt verordnete Medikamente erforderlich. Menschen mit schweren Depressionen brauchen meist eine stationäre Behandlung, da häufig auch Suizidgedanken auftreten, sodass eine besondere Gefährdung besteht.
Phasen der Psychotherapie
- Phase: Die Psychotherapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, den Tag sinnvoll zu strukturieren und sich kleine, erreichbare Ziele zu setzen. Ein Entspannungsverfahren wird erlernt, besonders geeignet ist die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
- Phase: Jetzt geht es darum, die Gedanken neu zu ordnen, den Umgang mit den negativen Gedanken zu lernen und wieder realistische Gedanken zu fassen.
- Phase: Beziehungen aufbauen. Soziale Kontakte vermitteln positive bestätigende Erfahrungen. Menschen mit Depressionen haben häufig die Schwierigkeit, ihre eigenen Bedürfnisse nicht gut zu erkennen und der Umgebung zu vermitteln. Deshalb ist es in dieser Phase wichtig, die sozialen Fähigkeiten zu trainieren.
- Phase: Probleme lösen. Wenn ungelöste Aufgaben und Probleme Auslöser für die Depression sind, können diese jetzt angegangen werden. Je nach Person verschieden können diese Probleme in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft liegen.
- Phase: Rückfallvorbeugung: Das in der Therapie Erlernte wird noch mal wiederholt, mögliche in der Zukunft liegende Probleme angesprochen, die Früherkennung und ein Krisenplan für Notfälle werden erarbeitet.
Lese-Tipp: Blog-Beitrag „10 Regeln gegen Depression“
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Berndt Kühnel
Dipl.-Soz.-Päd. (FH), Psychotherapeut,
Supervisor