Schlafstörungen
Die meisten Schlafstörungen sind in gewisser Weise „normal“, können jeden betreffen und verschwinden von selber wieder. Es gibt jedoch Formen von Schlafstörungen, die einer genaueren Abklärung bedürfen. Man hat bisher etwa 100 Arten von Schlafstörungen unterschieden und teilt sie je nach Ursache und Entstehung in organische und die nicht-organische Schlafstörungen ein. Bevor Sie etwas gegen die Schlafstörungen unternehmen, ist es wichtig, diese von einem Arzt genau abklären zu lassen. Ihr Arzt kann Sie auch beraten, ob Untersuchungen in einem Schlaflabor notwendig sind.
Ein- und Durchschlafstörungen bzw. Früherwachen sind häufige Symptome im Rahmen einer Depression, Anpassungsstörung, Burnout, Angst, Schmerzstörungen und oder anderer psychischer Störungen. Sie können auch isoliert auftreten und führen nicht selten zu großem Leidensdruck bei den Betroffenen. Viele fühlen sich tagsüber wie „gerädert“ und entwickeln gleichzeitig eine Anspannung und Angst vor den Nächten, in denen sie stundenlang wach liegen und oft von grübelnden Gedanken gequält werden. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, aus dem man sich meist selber nicht mehr befreien kann.
Körperliche Ursachen sind sehr selten, müssen jedoch, bevor man mit Selbsthilfe oder einer psychotherapeutischen Behandlung beginnt, ausgeschlossen werden. Der Einsatz von Schlafmitteln ist oft problematisch, da eine Rückkehr zum natürlichen Schlaf verhindert wird und die Gefahr der Abhängigkeit besteht. Sie können jedoch – begleitet von einer psychotherapeutischen Behandlung – einen negativen Kreislauf aus durchwachten Nächten, Angst vor dem Schlafengehen und Schlafstörung aufgrund einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung durchbrechen. Auch Alkohol wird als „Einschlafhilfe“ benützt. Nicht selten entwickelt man, eventuell in Kombination mit Medikamenten, eine Alkohol- oder Medikamentensucht. Wenn Sie von Ihrem Arzt Medikamente verschrieben bekommen, ist es ratsam, dass Sie sich von Ihm über die Möglichkeit einer zusätzlichen psychotherapeutischen Behandlung beraten lassen, um nicht den ersten Schritt in eine Medikamentenabhängigkeit zu gehen.
Die nicht-organischen Schlafstörungen, die sogenannten psychogenen Schlafstörungen, haben meist Stress und ungelöste Probleme, aber auch einen verschoben Tag-Nach-Rhythmus, beispielsweise wegen Schichtarbeit oder Reisen mit Zeitzonenwechsel als Ursachen. Sie können mit einer Kombination aus schlaffördernden Selbsthilfemaßnahmen, einem Entspannungsverfahren wie der Progressiven Muskelentspannung oder dem Autogenen Training, Bewegung und einer gezielten Bearbeitung von auslösenden Stressfaktoren gelindert oder ganz beseitigt werden.
Umweltbelastungen durch Licht und Lärm oder durch schlechte Wohnverhältnisse können ebenfalls eine Rolle spielen. Häufig können auch längerdauernde, nicht gelöste Partnerkonflikte oder Streit vom vorhergehenden Tag zu Schlafstörungen führen, weil das Bett der Ort ist, wo man sich wieder begegnet und die Nähe des Partners als störend erlebt wird.
LOOP – Praxis für
Lösungsorientiertes
Psychodrama
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Berndt Kühnel
Dipl.-Soz.-Päd. (FH), Psychotherapeut,
Supervisor